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Strom aus Strömung

Ende 2009 weihte Norwegen das erste Osmose-Kraftwerk der Welt ein. Auf dieser emissionsfreien Art der Stromerzeugung ruhen große Hoffnungen. Doch die Technik steckt noch in den Kinderschuhen

Das Prinzip eines Osmose-Kraftwerks ist einfacherklärt: Süß- und Salzwassertanks sind durch eine Membran getrennt. Diese Membran ist wasserdurchlässig, das Salz wird jedoch zurückgehalten. Durch das Bestreben, den Konzentrationsunterschied auszugleichen, strömt das Süßwasser in das Salzwasserbecken hinein – dort entsteht ein Überdruck, der eine Turbine antreibt – damit wird der Osmose-Effekt zur Stromgewinnung genutzt.

Energie-Potenzial würde 3x den Verbrauch von Deutschland decken

Experten schätzen das weltweite Energiepotenzial der Osmose pro Jahr auf über 1.700 Terrawatt-Stunden, was etwa dem dreifachen Stromverbrauch Deutschlands entspricht. Anders als Wind- oder Sonnenkraft liefert ein Osmose-Kraftwerk nutzbare Energie rund um die Uhr. Bis 2015 soll die Stromleistung soweit gesteigert werden, dass das erste kommerzielle Osmose-Kraftwerk zwischen 10.000 und 20.000 Haushalten mit Energie versorgen kann. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Entwicklung einer gilt das einer geeigneten und effizienten Membran.

Die Rahmenbedingungen müssen stimmen

Eine entscheidende Rolle spielen die Umweltbedingungen: für die Gewinnung von Energie aus Wasserkraft braucht es eine geeignete Umgebung. Zwar fließen jährlich weltweit etwa 36.000 Kubikkilometer Süßwasser in die Meere, aber nur ein Bruchteil ist zur Stromerzeugung nutzbar. Das Osmose-Prinzip funktioniert nur an den Orten, wo Salz- und Süßwasser in ausreichender Menge vorhanden sind, wie etwa an Flussmündungen. Abfluss, Salzgehalt und Temperaturverteilung in der Flussmündung spielen eine Rolle. Besonders geeignet dafür sind die Küstenregionen in Skandinavien und Amerika.