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Corona drückt den Stromverbrauch

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ging der Stromverbrauch in Deutschland im gleichen Zeitraum 2020 um 5,7 Prozent zurück

Im ersten Halbjahr 2020 ist der Stromverbrauch nach vorläufigen Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) um 5,7 Prozent gesunken. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 272 Milliarden Kilowattstunden (Mrd kWh) Strom verbraucht. Der Rückgang sei vor allem auf die schwache Wirtschaftslage und den damit verbundenen geringeren Strombedarf in der Industrie zurückzuführen, so der in Berlin ansässige Verband. Weil die Industrie der größte Stromverbraucher sei, habe ein Rückgang hier eben auch den größten Effekt auf den Stromverbrauch. Der Lockdown infolge der Corona-Pandemie habe die Effekte der bereits seit Monaten anhaltenden konjunkturellen Abschwächung noch verstärkt, heißt es.

Weniger Strom verbraucht, mehr erneuerbaren Strom eingespeist

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch im ersten Halbjahr 2020 betrug diesen vorläufigen Zahlen zufolge 50,2 Prozent. Dieser Rekordanteil ist zum Teil auch auf den gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen. Durch den Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien wurde in den vergangenen Monaten die Stromerzeugung durch konventionelle Energieträger deutlich zurückgefahren. Dadurch stieg prozentual der Anteil Erneuerbarer Energien.

Diese Zahlen seien jedoch keine Garantie dafür, dass dieser Trend anhält, gibt der BDEW zu bedenken. Dafür müsse der Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben werden. Die Energiewirtschaft stehe in den Startlöchern, um in den dringend notwendigen Erneuerbaren-Ausbau zu investieren. Dafür brauche sie verlässliche Rahmenbedingungen. Die Bundesregierung solle deshalb möglichst schnell einen Entwurf für eine umfassende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorlegen.