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Endlich eine Plastiksteuer! Oder?

Die EU-Kommission plant eine Abgabe auf nicht wiederverwerteten Kunststoffabfall, um die Kasse zu füllen und die Umwelt zu schützen.

Rund 60 Prozent der 26 Millionen Tonnen Plastikmüll die jährlich europaweit entstehen, werden auf Müllkippen, in Verbrennungsanlagen oder in der Umwelt entsorgt. Die EU-Kommission möchte nun nicht wiederverwerteten Müll besteuern und das mit 80 Cent pro Kilogramm Plastikmüll. Das bringt zusätzliches Geld in die EU-Kasse und nützt vorallem der Umwelt – oder doch nicht?

Hoffnung auf höhere Recyclingquoten

Mit der geplanten Abgabe erhofft sich die Kommission, dass Betriebe ihre Kunststoffabfälle verstärkt recyceln und dass dies langfristig zu einer steigenden Recyclingquote führt. Diese wiederum soll die Neu-Produktion von Plastik bremsen. Deutschland verfolgt bereits das nationale Ziel, bis 2022 die Recyclingquote von Kunststoffmüll von derzeit 36 Prozent auf 63 Prozent zu steigern. Die EU möchte bis 2030 sämtlichen Kunststoffabfall recyceln. Dabei wird aber ein beträchtlicher Teil des Mülls nicht richtig getrennt, was das Recyceln erschwert, oder er landet in der Umwelt, statt im Mülleimer.

Plastiktüte geht mit gutem Beispiel voran

Würde Kunststoff direkt bei der Produktion besteuert werden, würden die Unternehmen die Preissteigerung an die Kunden weitergeben. Im Idealfall kommt es zum Umdenken, wie bei der Plastiktasche: schon zehn zusätzliche Cent führen bei vielen Kunden zum Verzicht.