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Glyphosat im Bier

Eine Untersuchung des Umweltinstituts München fand in den 14 beliebtesten Biermarken den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat.

In diesem Jahr feiert das deutsche Reinheitsgebot sein 500. Jubiläum. Ein guter Anlass, dachte sich offenbar das Umweltinstitut München, und nahm die 14 beliebtesten Biersorten im Land unter die Lupe. Dabei stellten die Tester fest, dass sich in allen Proben das vermeintlich krebserregende Pestizid Glyphosat befand.

Erschreckend hohe Werte

Für Bier existiert zwar kein eigener Grenzwert, der höchste vom Insitut mit der Elisa-Methode gemessene Wert lag aber mit 29,74 Mikrogramm pro Liter fast 300 Mal höher als der Trinkwasser-Grenzwert mit 0,1 Mikrogramm je Liter. Selbst der geringste gemessene Wert lag noch um das Fünffache über dem Grenzwert für Trinkwasser.

Woher die Rückstände kommen

Das Reinheitsgebot besagt, dass Bier nur aus Wasser, Hopfen und Malz bestehen darf. Da das Brauwasser nach der Trinkwasserverordnung ständig kontrolliert wird, sind Glyphosatrückstände aus dem Wasser sehr unwahrscheinlich, heißt es vom Insitut. Ins Bier könnte das Pestizid durch den verwendeten Hopfen und das Getreide, aus dem Malz gewonnen wird, gelangt sein. Vor allem im konventionellen Getreideanbau sei „der Einsatz von Glyphosat in großen Mengen an der Tagesordnung“. Nun müssten die Brauereien prüfen, „wie Glyphosat in das Bier gelangen konnte und in Zukunft sicherstellen, dass ihre Produkte frei von Pestizidrückständen sind“. Die Untersuchungsergebnisse gibt es hier.

Entwarnung vom BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hingegen sieht keine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher. Glyphosatrückstände in Bier seien aus wissenschaftlicher Sicht plausibel und grundsätzlich erwartbar, da die Substanz ein zugelassener Pflanzenschutzmittelwirkstoff sei, hieß es in einer Stellungnahme des BfR. Um gesundheitlich bedenkliche Mengen von Glyphosat aufzunehmen, müsste ein Erwachsener an einem Tag rund 1000 Liter Bier trinken. Glyphosatgehalte von 30 Mikrogramm pro Liter Bier stellen nach dem derzeitigen Stand des
Wissens kein gesundheitliches Risiko dar.