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Island speichert CO2 unterirdisch

Die weltweit größte Anlage zur Abscheidung von CO2 direkt aus der Luft ging am 15. September in Island in den regulären Betrieb.

Die Anlage zur Direct Air Capture (DAC) von CO2 soll nicht nur jährlich 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft extrahieren, sondern das abgeschiedene Klimagas auch dauerhaft im Felsboden speichern. Orca – so der Name der Anlage, der auf dem isländischen Wort für Energie basiert – arbeitet mit der DAC-Technologie des schweizerischen Unternehmens Climeworks. Zu den Investoren gehört auch die Ingolstädter Audi AG.

So funktioniert die Technologie

Für eine CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre wird zunächst Luft mit Ventilatoren über ein Absorptionsmittel geleitet. Dieses bindet CO2 so lange, bis wie es das Mittel aufnehmen kann. Dann wird im sogenannten Desorptions-Schritt das CO2 wieder von dem Absorptionsmittel gelöst. Dann wird das abgeschiedene und hochkonzentrierte CO2 mit Wasser vermischt und unterirdisch verpresst. Dort im Basaltgestein mineralisiert es innerhalb weniger Jahre und kann so langfristig gespeichert werden.

Anlage wird mit Ökostrom betrieben

Den Strom für die Ventilatoren und Wärme für den Desorptionsprozess bekommt Orca von einer benachbarten Geothermieanlage. Die Größe der Anlage zeigt das Problem mit der Technologie. So beträgt der aktuelle jährliche CO2-Ausstoß der Menschheit laut der Internationalen Energieagentur etwa 31,5 Milliarden Tonnen CO2. Studien gehen davon aus, dass zur Erreichung der Pariser Klimaziele bis Mitte des Jahrhunderts jährlich etwa 10 Milliarden Tonnen des Klimagases aus der Luft abgeschieden werden müssten.