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Wildnis in der Stadt

Ein neues Projekt des Bundesumweltministerium setzt sich dafür ein, dass deutsche Städte wieder "wild" werden: Frankfurt und Hannover sind bereits dabei.

Die Wildnis soll wieder in deutsche Städte einziehen: Bislang intensiv gepflegte, aber auch brachliegende städtische Flächen sollen künftig wieder zu „wilden“ Lebensräumen werden. Ziel des Projektes „Städte wagen Wildnis“ ist es, die biologische Vielfalt in Städten zu erhöhen. Das Bundesumweltministerium fördert das Verbundvorhaben in den nächsten sechs Jahren mit insgesamt 3,3 Millionen Euro. Für die fachliche Unterstützung sorgt das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die ersten drei Städte, die kommunale Flächen zur Verfügung stellen, sind Frankfurt, Hannover und Dessau-Roßlau.

Für ökologisches Gleichgewicht sorgen

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begründet das Projekt folgendermaßen: „Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, wollen aber die Natur nicht missen. Weil Stadtnatur nicht nur Naturerfahrung ermöglicht, sondern auch für ein besseres ökologisches Gleichgewicht sorgt, wollen wir dabei helfen, die Städte grüner werden zu lassen.“

Während öffentliche Parkanlagen für viele als Bestandteil der Stadtnatur sehr wichtig sind, zeigt sich bei Brachflächen ein geteiltes Bild: Zwar befürworten 69 Prozent der Bevölkerung sich selbst überlassene Flächen in der Stadt, allerdings stehen diesen auch 30 Prozent der Befragten ablehnend gegenüber. Urbane Wildnis scheine noch oft als Zeichen der Verwahrlosung, als dunkler, unübersichtlicher Raum empfunden zu werden, so BfN-Präsidentin Beate Jessel. Stattdessen sei sie aber ein Ort, an dem sich biologische Vielfalt entwickeln könne, auch zum Wohle der Menschen.

Akzeptanz für Wildnis fördern

Das Projekt „Städte wagen Wildnis“ versucht daher, die Akzeptanz der Menschen für wild wachsende Flächen zu fördern. Ziel ist es, einen Perspektivwechsel von der negativ besetzten unansehnlichen Brache zu einer positiv besetzten Stadtwildnis mit einer großen biologischen Vielfalt und Platz für Naturerlebnisse einzuleiten. Die vielfältigen Funktionen, die solche Flächen für Erholung, Naturerfahrung, aber auch Lokalklima und Artenvielfalt bieten können, sollen verdeutlicht werden. Ob Kommunen mit diesem Ansatz auch noch Geld sparen können, wird sich erst am Ende des Projektes zeigen.