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Wie Sie Ihr Haus vor Blitzschlag schützen

Der Regen fällt in Strömen, begleitet von hellem Wetterleuchten am Himmel und grollendem Donner.

Ein Blick in die finsteren Gewitterwolken gibt eine Ahnung, welche gewaltigen Kräfte in den Wolken wüten. Und tatsächlich – schlägt ein Blitz ein, entladen sich bis zu 100 Millionen Volt. Wer sein Haus nicht vor Blitzschlag schützt, riskiert Brandschäden und die Zerstörung seiner elektrischen Geräte.

Selbst wenn ein Blitz in eineinhalb Kilometern Entfernung einschlägt, kann dies zu Überspannungen im Stromnetz führen und elektrische Geräte schwer beschädigen. Schlägt ein Blitz dagegen direkt im Haus ein, löst er schnell einen Brand aus: An der Einschlagstelle entstehen Temperaturen von bis zu 30.000 Grad Celsius.

Vollständiger Schutz besteht aus mehreren Stufen

Wer sein Haus von innen und außen gut schützt, braucht sich vor Gewitter nicht zu fürchten. Öffentliche Gebäude müssen per Gesetz diesen Schutz vorweisen. Ratsam ist dieser Blitzschutz aber auch für den privaten Bauherren. Die Kosten für die Absicherung gegen Blitzschlag beträgt ein Prozent der Bausumme.

Äußerer Blitzschutz: Blitzableiter leiten den Blitz vom Gebäude in die Erde ab. Wichtig ist dabei der so genannte Fundament-Erder. Dieser verbindet den Hausanschlusskasten mit dem Erdboden und leitet die enorme Energie des Blitzes in den Boden.

Bei Gebäuden, die vor 1960 errichtet wurden, fehlt der Fundament-Erder oftmals. Hier empfiehlt es sich, einen Ring-Erder nachzurüsten. Dieser wird rund um das Haus etwa 50 Zentimeter tief in den Erdboden eingelassen und leitet die Blitzenergie ebenfalls in das Erdreich ab.

Innerer Schutz untergliedert sich in mehrere Stufen:

  • Der Grobschutz schützt den Hausanschlusskasten vor gefährlichen Überspannungen. Er reduziert die enorme Stromspannung eines Blitzes auf ein verträgliches Maß für Elektrogeräte im Haushalt.
  • Der Mittelschutz stellt einen zusätzlichen inneren Schutz dar. In Mehrfamilienhäusern ist dies der Verteilerkasten auf den Gebäudeetagen. Auch dieser reduziert die Spannung.
  • Der Feinschutz stellt die letzte Stufe des inneren Schutzes dar. Er greift nur, wenn die beiden vorherigen Stufen (Grob- und Mittelschutz) vorhanden sind. Den Feinschutz stellen sie sicher, indem Sie Zwischensteckdosen verwenden oder geschützte Elektrogeräte erwerben: In der Europäischen Union sind die Hersteller verpflichtet, elektronische Geräte mit Feinschutz auszustatten und zu kennzeichnen. Erkennen können Sie dies an dem „CE-Zeichen“auf dem Gerät.

Versicherungsschutz gegen Blitzschlag

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich ein Blitzeinschlag niemals vollständig ausschließen. Eigenheimbesitzer können deshalb eine Gebäudeversicherung abschließen, um sich gegen entstandene Schäden am und um das Gebäude abzusichern.

Für die Erstattung von Blitzschlagschäden an elektrischen Geräten im Haushalt kommt in der Regel die Hausratversicherung auf. Doch Vorsicht: Ältere Versicherungsverträge beinhalten oftmals keine finanzielle Absicherung gegen Blitzschlag.

Nichts zu befürchten

Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet bei Blitz und Donner seine elektronischen Geräte ab und zieht die Stecker aus der Dose. Nach Abklingen des Gewitters können Sie die getrennten Geräte wieder anschließen.

Blitzschnell informiert

Ein Gewitter stellt nicht nur Gefahren fürs Haus dar, es kann auch jedem die Freizeit im wahrsten Sinne verhageln. Für Bergsteiger, Segler oder Motorradfahrer können Gewitter sogar fatale Folgen haben. Aber auch Wetterdienste, Versicherungsunternehmen und Freiluftveranstalter vom Musikfestival bis zum Ballonfahrer benötigen genaue Daten vom Gewittergeschehen.

Für diese bietet Siemens mit dem Blitzinformationsdienst „BLIDS“ wichtige Informationen. Das Tool meldet prompt, wenn sich ein Gewitter nähert, lokalisiert die einzelnen Blitzeinschläge und stellt sie ständig aktualisiert als Punkte auf einer Landkarte dar – nicht nur für Hobbymeteorologen eine willkommene Hilfe.