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Energiegeschichte vom Waschbrett zum Vollautomat

Vom Knochenjob zum Knopfdruck: Wie war das damals mit dem Wäschewaschen zu Uromas Zeiten?

Kochen, walken, kneten, klopfen und wringen: Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Wäschewaschen Schwerstarbeit – und wurde von Frauen verrichtet. „Wenn Frauen waschen und wursten, müssen Männer und Kinder hungern und dursten“, besagt eine veraltete Volksweisheit. Eine Waschprozedur konnte mehrere Tage dauern. Zuerst weichten die Frauen die Textilien mit Pottasche (später mit Soda) ein und kochten sie dann in großen Kesseln. Danach rieben sie die Wäschestücke über das Waschbrett oder bearbeiteten sie mit dem Schlagholz. Eine Strapaze für Rücken, Hände und Fingerkuppen. War die Wäsche vom Schmutz befreit, spülten und wrangen die Frauen Kleider, Hosen, Hemden oder Laken aus, hingen sie zum Trocknen über Leinen oder breiteten sie auf Wiesen zum Bleichen aus.

Zwar gab es schon um 1900 erste Holzbottichwaschmaschinen, doch erst ab den 1950er-Jahren befreite die moderne Technik die meisten Hausfrauen von der Plackerei des Wäschewaschens: Vollautomatische Waschmaschinen für den Privathaushalt wurden langsam erschwinglich. Waschen und Schleudern ging plötzlich per Knopfdruck.

Heute reicht dafür sogar schon ein Wischen übers Smartphone – egal ob von Frauen- oder Männerhand. Einige smarte Waschmaschinen entscheiden sogar ganz von allein, wann sie die Trommel drehen – vorzugsweise, wenn genügend erneuerbare Energie im Stromnetz vorhanden ist. Das hätte sich die fleißige Waschfrau von einst wohl nicht mal in ihren kühnsten Träumen ausgemalt.

Geschichte des Waschens

  • Antike: Im Römischen Reich ist Waschen Männersache. Als Waschmittel wird auch Urin eingesetzt.
  • Mittelalter: Gewaschen wird auf Steinen an Bächen und Flüssen. Als Reinigungsmittel dienen Holzasche, Talg oder die damals kostbare Seife.
  • 1691: In England erhält der Ingenieur John Tizack das Patent auf eine mechanische Waschmaschine. In einem Trog kann Wäsche mit einer Stange bewegt werden.
  • 1767: Der deutsche Theologe Jakob Christian Schäffer erfindet die Rührflügelwaschmaschine. Die Wäsche wird in einem Bottich mit Holzzapfen durchs Wasser gezogen.
  • 1858: Der Amerikaner Hamilton Smith entwickelt die Trommelwaschmaschine.
  • 1910: Der amerikanische Ingenieur Alva John Fisher erhält das Patent auf eine Waschmaschine mit Elektromotor.
  • 1914: Die „Nr. 50“ von Miele mit elektrischem Motor verfügt über einen Anschluss an das Stromnetz.
  • 1951: In Deutschland kommt die erste vollautomatische Waschmaschine für den privaten Haushalt, die „Constructa“, auf den Markt.
  • 1963: Die Internationale Organisation für Textilpflegekennzeichen führt die Textilpflegesymbole ein: Sie kennzeichnen die vom Hersteller empfohlene Art der Behandlung von Textilien.
  • 1998: Das EU-Energielabel wird für Waschmaschinen eingeführt. Es bietet dem Verbraucher Informationen zur Energieeffizienz. Seit 2011 dürfen Geräte der Energieeffizienzklasse B in Europa nicht mehr verkauft werden.
  • 2010: Mit der „Eco“- oder Öko-Taste lässt sich der Energieverbrauch der Waschmaschine verringern.
  • 2015: Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Co. können digital vernetzt und mit dem Smartphone gesteuert und kontrolliert werden.

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