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Sommerfitness für Ihre Heizung

Der Sommer ist der ideale Zeitpunkt, um das Heizsystem durchchecken zu lassen. Das senkt die Energiekosten und verlängert die Lebensdauer.

Wärme kann im Sommer eher lästig sein, ans Heizen denkt jetzt niemand. Dabei sind die warmen Monate die perfekte Zeit für einen Heizungscheck. Denn anders als im Winter ist es kein Problem, wenn die Heizung wegen einer Wartung, Montage oder Reparatur für einige Zeit ausfällt. Die Heizungsinstallateure haben im Sommer mehr Zeit, man bekommt schneller einen Termin und oft bessere Konditionen.

Die gründliche Wartung durch den Monteur zahlt sich aus: Ein über längere Zeit vernachlässigter Erdgasheizkessel braucht bis zu zehn Prozent mehr Energie als nötig. Einmal im Jahr sollte ein Heizungscheck daher Pflicht sein. Sonst verpufft das Einsparpotenzial, das in modernen Erdgas-Brennwertkesseln steckt. Und das passiert leider viel zu häufig.

Viele Kessel arbeiten ineffizient

Gerade mal ein Drittel der 3,7 Millionen Brennwertkessel arbeitet effektiv, das ergab eine Studie der Verbraucherzentralen. Nur bei der Hälfte der Anlagen waren die Regelung vernünftig eingestellt und die Heizrohre ordentlich gedämmt. Häufig entpuppt sich die Brennwertheizung als überdimensioniert für die zu beheizende Wohnfläche. Bei drei von vier Anlagen waren Pumpe, Rohrnetz und Heizkörper schlecht aufeinander abgestimmt.

Dabei ist ein jährlicher Heizungscheck unkompliziert zu bewerkstelligen und dauert nur eine bis eineinhalb Stunden. Der Monteur reinigt Brenner und Elektroden, misst Abgaswerte, prüft Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen, stellt Vorlauf- und Kesseltemperatur ein, kontrolliert den Anlagendruck und wechselt bei Bedarf Verschleißteile aus, wie etwa Brennerdüse oder Filter. Falls nötig, entlüftet er das Heizsystem und füllt Wasser auf. Der Heizcheck verlängert die Lebensdauer und erhöht die Effizienz der Heizung, der Energieverbrauch bleibt optimal. Und schützt im Winter vor überraschendem Heizungsausfall.

Werden manche Heizkörper nur lauwarm, andere bullig heiß und ist ein Pfeifen darin zu hören, ist es höchste Zeit für einen hydraulischen Abgleich. Der Installateur sorgt dann dafür, dass warmes Wasser aus dem Heizkessel wieder überall dort ankommt, wo es gebraucht wird. Die Fließgeräusche verschwinden, alle Heizkörper und Räume werden gleichmäßig warm. So lassen sich in einem Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche jährlich bis zu 110 Euro Heizkosten sparen. Die Kosten des Abgleichs amortisieren sich nach kurzer Zeit.
Handwerkerleistungen, die einer Steigerung der Energieeffizienz oder einer Heizungsoptimierung dienen, lassen sich von der Steuer absetzen. Bis zu 20 Prozent der Arbeitskosten (bis zu 6000 Euro jährlich) können angesetzt werden. So machen sich die Kosten noch schneller bezahlt.

Was tun wenn’s gluckert?

Nicht immer ist gleich ein hydraulischer Abgleich nötig. Wenn der Heizkörper gluckert und den Raum nicht mehr gleichmäßig erwärmt, genügt es meist, ihn zu entlüften. Mit einem Entlüftungsschlüssel lässt sich das leicht selbst erledigen: Heizkörper auf höchste Stufe stellen, nach fünf Minuten Heizung abstellen. Eine halbe Stunde warten, damit sich die Luft im Rohrsystem sammeln kann. Nun unters Lüftungsventil am Radiator einen Becher halten und es mit dem Schlüssel öffnen, damit die Luft entweicht. Ventil erst schließen, wenn ein durchgängiger Wasserstrahl fließt. Bei mehreren Stockwerken die Heizkörper von unten nach oben entlüften. Bei der Heizung eventuell Wasser nachfüllen, bis der Betriebsdruck passt, und anschalten. Nach einer Stunde den obersten Heizköper nochmals entlüften. So, und jetzt nix wie raus, den Sommer genießen!