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So vermeiden Sie Schimmel im Bad

In feuchtem Klima gedeiht Schimmel am besten. Dass er im Badezimmer auftritt, ist deshalb kein Wunder. Schimmel im Bad zu vermeiden ist aber ganz einfach.

Schimmelpilze ruinieren Möbel, Tapeten, Textilien – und oft auch die Gesundheit. Eingeatmete Pilzsporen können die Atemwege reizen und allergische Reaktionen auslösen. Doch wie gelangt der Schimmel überhaupt in den Wohnraum?

So entsteht Schimmel

Schimmelpilze wachsen, wo viel Feuchtigkeit ist. Ursachen können zum Beispiel undichte Wasserleitungen, defekte Dächer oder Dachrinnen sein. Doch nasse Wände müssen nicht zwangsläufig die Folge von Bauschäden sein: Auch mangelhaftes Lüften, falsches Heizen oder eine schlechte Wärmedämmung liefern dem Schimmel Nährboden. Oft reicht schon die Luftfeuchtigkeit, die beim ganz normalen Wohnen entsteht: Bis zu zehn Liter Feuchtigkeit verdunsten täglich in einem Vier-Personen-Haushalt – durchs Atmen, Schwitzen, Duschen, Kochen, Wäsche trocknen oder Geschirrspülen. Pro Monat sind das zweieinhalb Badewannen voll Wasser, die in der Raumluft „schweben“. Dieser Wasserdampf muss hinausgelüftet werden, sonst schlägt sich die Nässe an kühlen Wänden und Decken als feuchter Film nieder.

Schimmel im Bad

Wo gebadet und geduscht wird, ist die Raumfeuchtigkeit hoch. Organisches Material wie Haare und Hautschuppen bietet zusätzliche Nahrung für Schimmel. Bevorzugt siedeln sich Schimmelpilze in Silikonfugen von Duschkabinen und Wannen an.

Für Luftaustausch zu sorgen und die Feuchtigkeit nach draußen zu befördern, ist daher im Bad besonders wichtig. Und: Haben sich Pilzsporen erst einmal im Badezimmer festgesetzt, verbreiten sie sich über die Luft schnell in der Wohnung – ein Gesundheitsrisiko vor allem für Allergiker und Personen mit Atemwegserkrankungen.

Wir erkennt man Schimmel im Bad?

Dunkle Verfärbungen an Flächen wie Tapeten oder in Fugen weisen auf Schimmel hin. Ist es im Bad feucht genug, wächst er und breitet sich aus. Manchmal ist der Befall nicht auf den ersten Blick ersichtlich, etwa wenn sich der Schimmel hinter einem Möbelstück verbirgt, an dem die Luft schlecht zirkuliert. Dort kann der Schimmel lange im Verborgenen wachsen, beispielsweise auch im Kleber von Fußbodenbelägen.

Man kann Schimmel auch riechen. Wenn es etwa im Bad selbst nach ausgiebigem Lüften noch modrig riecht, kann dies ein Hinweis auf Schimmelpilze sein. Wenn die menschliche Nase versagt, kann der beste Freund des Menschen bei der Suche nach dem versteckten Pilz helfen: Speziell ausgebildete Schimmelspürhunde erschnüffeln nicht sichtbare und für Menschen nicht riechbare Schimmelpilze.

So beugen Sie Schimmel im Bad vor

  • Heizen: Hier sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Empfehlenswert ist im Badezimmer eine konstante Raumtemperatur von 24 bis 25 Grad Celsius. Wird die Heizung nur beim Baden oder Duschen aufgedreht, kühlen die Wände zu stark aus. Ein großer Temperaturunterschied zwischen warmem Wasser und kalten Wänden erzeugt beim Duschen viel Wasserdampf, der sich – zusätzlich zu den unvermeidlichen Wasserspritzern – auf Fliesen und Fugen niederschlägt.
  • Lüften: Nach dem Duschen ca. fünf Minuten lang das Fenster weit öffnen und stoßlüften, damit die Feuchtigkeit abzieht. Noch effektiver ist es, das Fenster bereits beim Baden oder Duschen leicht zu öffnen oder zu kippen.
  • Trocknen und säubern: Wanne oder Dusche anschließend abbrausen, damit sich Haare, Hautschuppen und Seife nicht auf Wänden und in Fugen sammeln. Feuchte Flächen möglichst sofort trockenwischen.
  • Prüfen und überwachen: Mit einem Hygrometer können Sie die relative Luftfeuchtigkeit im Raum exakt bestimmen. Diese sollte in der Raumluft auf Dauer 65 bis 70 Prozent und unmittelbar entlang von Wandoberflächen 80 Prozent nicht überschreiten, im Winter eher weniger.

Was tun gegen Schimmel im Bad?

Heizen und Lüften hilft nichts mehr, wenn sich bereits Schimmel zeigt. Ist der Befall stark, sollten Sie sofort fachkundigen Rat einholen, um die Ursache klären zu lassen. Finden sich nur an einigen Stellen ein paar schwarze Punkte, können Sie auch selbst versuchen, die Schimmelpilze zu tilgen: Reinigen und desinfizieren Sie betroffene Stellen mit Wasserstoffperoxid-Lösung oder mit hochgradigem Ethylalkohol. Hinterher gut lüften.

Von der häufig empfohlenen Essigessenz rät das Umweltbundesamt ab: Sie enthält organische Nährstoffe, die das Sporenwachstum eher noch fördern. Trockene Stellen können Sie auch mit dem Staubsauger absaugen – vorausgesetzt, das Gerät verfügt über einen Feinstaubfilter. Der verhindert, dass die Pilzsporen am hinteren Ende wieder herausgeblasen werden. Anschließend mit einem biologisch abbaubaren Anti-Schimmel-Mittel aus dem Fachhandel einsprühen und eventuelle Rückstände nach der Einwirkzeit abwischen.

Verwenden Sie keine pilztötenden chemischen Mittel (Fungizide), die meist gesundheitsschädlicher sind als die Pilzsporen selbst! Auf keinen Fall an den verdächtigen Stellen trocken mit Lappen oder Bürste reiben: So fliegen die Sporen munter durch die Luft. Arbeiten Sie mit Handschuhen und am besten auch mit Mundschutz, um die Sporen nicht einzuatmen. Nach den Anti-Schimmel-Kampfmaßnahmen duschen und umziehen.

Wie entferne ich Schimmel von der Wand?

Poröse Flächen sind nicht richtig zu reinigen: Wenn der Schimmel auf der Tapete sitzt, sollte man sie so vorsichtig entfernen, dass möglichst wenig Sporen aufwirbeln. Die Wand unter der Tapete kann man dann zum Beispiel mit Brennspiritus reinigen. Wichtig ist, die Fläche abtrocknen zu lassen, kein Feuer in deren Nähe zu bringen und gut zu lüften.

Wie bekämpfe ich Schimmel am Fenster?

Glatte Oberflächen wie Glas und Kunststoff lassen sich mit einem milden Haushaltsreiniger abwischen. Ist durch Kondenswasser Schimmel an Dichtungen entstanden, sollte dieser so schnell wie möglich entfernt werden. Denn je tiefer die Pilze eindringen, desto schlechter lassen sie sich beseitigen. Ist der Befall zu stark, muss die Dichtung ausgetauscht werden.

Was tun bei Schimmel im Bad ohne Fenster?

Zunächst gilt es natürlich auch hier, den Schimmel zu entfernen. Um einen weiteren Befall zu vermeiden, sollte man gerade in Räumen ohne Außenfenster darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Liegt diese über 60 Prozent, finden Pilze günstige Wachstumsbedingungen vor. Mit einem Hygrometer lässt sich der Wert gut beobachten.

Das A und O in so einem Raum sind ein entsprechender Luftwechsel und ausreichendes Heizen. Besitzt der Raum eine Lüftungsanlage, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Lüftungsschlitze offenbleiben und nicht etwa von Handtüchern oder Kleidungsstücken bedeckt werden. Außerdem ist es gut, nasse Flächen nach dem Duschen direkt abzutrocknen und die Tücher, die man dafür genutzt hat, außerhalb des Bades zu trocknen.

Wenn all das nichts fruchtet, hilft eventuell ein Luftentfeuchter-Gerät, das die feuchte Raumluft in einem Wassertank ansaugt und reinigt. Diese Geräte schaffen, je nach Modell, ca. 10 bis 30 Liter pro Tag weg. Manche funktionieren wie ein Thermo-Hygrometer und schalten sich bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit automatisch ein.

Wer haftet bei Schimmel im Bad – Mieter oder Vermieter?

Die Frage nach der Haftung hat schon häufig zu Streitfällen zwischen Vermietern und Mietern geführt und lässt sich nicht pauschal beantworten. Für die Klärung der Frage ist natürlich wichtig, die Ursache für den Schimmelbefall im Bad herauszufinden: Liegt sie in einem falschen Heiz- und Lüftungsverhalten begründet oder sind bauliche Mängel wie „Wärmebrücken“ die Auslöser? Am besten ist, man setzt sich schnellstmöglich mit dem Vermieter in Verbindung. Größere Schäden ab etwa einem halben Quadratmeter Fläche sollten von einem Fachmann begutachtet werden.

Tipps und Adressen

Wie man Schimmel wirkungsvoll begegnet, darüber informiert der Ratgeber „Feuchtigkeit und Schimmelbildung: Erkennen, beseitigen, vorbeugen“ der Verbraucherzentrale. Zu bestellen für 14,90 Euro unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de. Auch das Umweltbundesamt hat weitere Infos zusammengestellt.