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Thermomix: Küchenspielerei oder Zeitschenker?

Einmal die Woche bin ich Hausmann. Ob mir unsere neue Küchenmaschine ein bisschen Zeit schenkt? Der Thermomix und ich, ein Selbstversuch.

Okay, ich geb’s ja zu: Ich kann nicht kochen. Mal abgesehen von Thunfischnudeln. Die gelingen mir immer, und die Kinder haben sie bislang auch gern gegessen. Aber in letzter Zeit kamen sie irgendwie nicht mehr so gut an.
Da passt es doch wunderbar, dass wir jetzt einen Thermomix haben. Dieser Name macht zurzeit die Runde. Ich jedenfalls habe schon oft jemanden von diesem Küchenhelfer schwärmen hören: „Was der alles kann!“ und „Wie leicht doch das Kochen damit ist!“ Tja, und nun steht dieses fast 1200 Euro teure Gerät in unserer Küche. Statt mich über die platzfressende Neuanschaffung aufzuregen, teste ich sie. Wer weiß: Vielleicht spart der Alleskönner ja nicht nur Zeit, vielleicht sorgt er auch für ein bisschen Abwechslung auf unseren Tellern?

Der erste Einsatz

Heute ist es so weit. Die Kids sind in der Schule und im Kindergarten. Eine gute Gelegenheit für mich und den Thermomix, uns näherzukommen. Die Zutaten für das Ratatouille, das es heute Mittag geben soll, habe ich schon gestern besorgt. Los geht’s: Weil ich die meisten Bedienungsanleitungen sowieso nicht verstehe, schalte ich den TM5 – so heißt die aktuelle Version des Geräts in Kurzform – einfach an. Nach ein paar Sekunden ist er startklar, das Display leuchtet. Auf dem Touchscreen finde ich mich schnell zurecht: Über das Menü kommt man ruckzuck zu den Rezepten, die sich per WLAN direkt von der Thermomix-Webseite speichern lassen. Von Hausmannskost bis Haute Cuisine ist hier fast alles zu finden. Und für alle Rezepte gibt der Hersteller Vorwerk eine „Gelinggarantie“. Da bin ich mal gespannt!

Wie Malen nach Zahlen

Kennen Sie Malen nach Zahlen? So ungefähr fühlt sich die wunderbare Funktion „Guided Cooking“ an. Dabei muss ich nur machen, was die Maschine mir sagt, den Rest erledigt sie
allein, zum Beispiel das Wiegen mit der integrierten Waage.

Alles so schön bunt hier

Zuerst ist der Reis dran: In den Edelstahltopf kommen ein Liter Wasser, ein Esslöffel Salz und ein Lorbeerblatt, den Reis schütte ich in den Gareinsatz. Dann kurz am Schalter drehen – nach 20 Minuten soll der Reis fertig sein. Praktisch, denn in der Zwischenzeit kann ich meine E-Mails checken und ein bisschen surfen. Wenn er fertig ist, meldet der TM5 das mit einer Melodie. So laut übrigens, dass man das sogar beim Staubsaugen hören würde!

Ich stelle den Reis im Ofen warm und kümmere mich ums Ratatouille. Auch dabei führt mich die Maschine durch das Rezept. Erst dünstet der TM5 die Zwiebeln und den Knoblauch, dann kommen Auberginen, Tomaten, Zucchini, Paprika und Kräuter hinzu. Nach 20 Minuten bimmelt die Maschine wieder: Das Ratatouille ist fertig. Natürlich probiere ich das Ergebnis sofort, es schmeckt superlecker! Auch das Gemüse stelle ich warm. Dann spüle ich den Topf. Weil ich die Zutaten im Schrank finde, mache ich als kleine Überraschung noch schnell einen Schokopudding. Die Kinder kommen schnuppernd in die Küche: „Wie das duftet! Was gibt’s denn heute, Papa?“ Das Ratatouille, das nach Sommer und Urlaub schmeckt, kommt wunderbar an – das freut mich natürlich riesig! Vor allem, weil unsere Kinder eigentlich keine großen Gemüsefreunde sind.

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Während die Kleinen jubeln, dass es endlich mal was anderes gibt, freut sich der Hausmann über seinen neuen Küchenhelfer. Das Gemüse fürs Ratatouille muss nur grob geschnitten werden, der Reis macht sich fast von allein. Das Ergebnis sieht gut aus und schmeckt – ehrlich herrlich!

Lust auf mehr

Was mir jetzt nach vier Wochen mit dem Thermomix auffällt: Wenn die ganze Mannschaft richtig Hunger hat, reichen die Portionen oft nicht aus. In solchen Fällen muss man gleich zwei Portionen Kartoffelbrei hintereinander kochen. Und manchmal finde ich den TM5 einen Tick zu laut – besonders wenn er morgens um sechs Uhr Nüsse oder Mandeln für unser Bircher-Müsli hackt. Aber sonst ist alles bestens.

Weil mir das Kochen jetzt richtig Spaß macht, habe ich angekündigt, dass ich ab sofort auch am Wochenende mal was Leckeres zaubern will. Und zwar nicht nur zusammen mit meinem maschinellen Küchenhelfer, sondern auch ganz allein, mit einem Kochbuch, am guten alten Herd. Und vielleicht gibt’s dann ja sogar mal wieder Thunfischnudeln!


Das sind die Alternativen

Küchengeräte mit Kochfunktion sind in. Das lässt sich am besten daran ablesen, dass auch Aldi und Lidl diesem Trend folgen und ihre eigenen Geräte anbieten – beide gehen für knapp 200 Euro über den Ladentisch.

Andere Anbieter mischen in diesem lukrativen Markt ebenfalls mit. Der „My Cook“ von Jupiter und der „Cooking Chef“ von Kenwood, die beide für rund 1100 Euro zu haben sind, liegen preislich nur leicht unter dem Thermomix. Günstiger sind die „Prep and Cook“ von Krups für rund 800 Euro oder die Severin KM 3895 für gut 530 Euro.