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Motorisierter Koffer

Auf einem motorisierten Koffer durch den Flughafen sausen. Ein Witz? Weit gefehlt! Die Erfinder von Modobag haben diese Idee umgesetzt.

Stellen Sie sich vor, Sie sind am Flughafen auf dem Weg zu Ihrem Check-in-Schalter. Plötzlich kommen drei Geschäftsmänner in rasender Geschwindigkeit auf Sie zu. Wie das? Die Anzugträger sitzen auf ihren Koffern wie auf einem Moped und lenken sie lautlos durch die Menge. Mit einem kleinen Schritt zur Seite können Sie gerade noch ausweichen. Darüber sind Sie zunächst leicht verärgert, doch während Sie den Dreien hinterhersehen, keimt schon der Wunsch: So einen Koffer will ich auch. Sollte sich der Trend durchsetzen, muss auf Bahnhöfen und Flughäfen rechts vor links eingeführt werden. Vergessen ist dann die Schlepperei schwerer Koffer! Alle geben ordentlich Gas und auch der Stressfaktor steigt, denn bald geht es zu wie beim Autoscooter…

Klingt unwahrscheinlich? Vielleicht, aber dieses Szenario könnte so oder so ähnlich tatsächlich Realität werden. Den fahrbaren Koffer gibt es schon! Modobag heißt er. Entwickelt hat ihn Industriedesigner Kevin O’Donnell zusammen mit einem befreundeten Fahrzeugingenieur. Reisende können sich auf das motorisierte Gepäckstück setzen, den Griff herausziehen, die Füße auf ausklappbare Pedale stellen und durch den Terminal düsen.

Robustes Multitalent

Der eingebaute elektrische Motor mit 150 Watt kann auf bis zu 13 Stundenkilometer beschleunigen. Damit ist man etwa dreimal so schnell wie ein Fußgänger. Gebremst wird mit einem Hebel. Der Modobag trägt bis zu 118 Kilo, er besteht aus einem robusten Aluminiumrahmen mit einer Nylonhülle. Wiegt der Fahrer 82 Kilo, schafft der Koffer – nach etwa einer Stunde Ladezeit – bis zu 13 Kilometer Strecke. Das reicht selbst für Flughäfen mit weiten Wegen aus, etwa in Peking, wo Passagiere vom Eingang bis zum Gate bis zu 3,2 Kilometer zurücklegen müssen. Dank der integrierten USB-Stecker können Reisende unterwegs sogar ihre Handys, Tablets oder eReader aufladen.

Teurer Spaß

Ganz schön praktisch, oder? Mit seinen Abmessungen geht der Modobag sogar als Handgepäck durch. Theoretisch jedenfalls. Denn mit rund neun Kilo Eigengewicht – leer und ohne Batterie – ist er wohl zu schwer für die Kabine. Auch der Preis ist mit umgerechnet über 1200 Euro sicher kein Pappenstiel. Spannend bleibt außerdem die Frage, ob die Sicherheitskräfte am Flughafen wirklich Koffer mit Elektroantrieb durchs Terminal sausen lassen. Wie das Ganze aussehen könnte, zeigt dieses Video.