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Agrophotovoltaik – der Kompromiss zwischen Nahrungsmittel- und Energieproduktion

Forscher des Fraunhofer ISE installieren gemeinsam mit weiteren Partnern die erste Agrophotovoltaik-Anlage in Deutschland.

Der Gründer des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) Adolf Goetzberger schlug bereits 1981 vor, Obst und Gemüse zwischen Ständern mit installierten Solarzellen anzubauen. In Herdwangen-Schönach am Bodensee wurde im September 2016 die erste Agrophotovoltaik-Anlage installiert. Winterweizen und Kartoffeln werden im August zum ersten Mal geerntet.

„Milchkühe sollen unterm Solardach weiden“

Die Äcker der Öko-Hofgemeinschaft Heggelbach bewirtschaften fünf Familien und ein Landwirt. Das Versuchsfeld ist 136 mal 25 Meter groß. Auf Stahlkonstruktionen wurden in fünf Metern Höhe die Solarmodule installiert, in dessen Schatten Kartoffeln, Weizen, Kleegras und Sellerie wachsen. „Auch Milchkühe sollen unterm Solardach weiden“, so Bauer Thomas Schmid.

Zweifache Ernte

Warmwasser, Heizung, Milchkühlung und Melkmaschine werden vom eigenen Solarstrom bedient. Den Reststrom nehmen die Elektrizitätswerke Schönau ab. Es werden aber nicht nur Energiekosten gespart. Der Projektleiter Stephan Schinde vom Fraunhofer ISE erklärt, dass der Flächenverbrauch um bis zu 70 Prozent sinkt, wenn der Ackerboden doppelt genutzt wird. Damit leistet die Anlage einen Beitrag gegen die ständig fortschreitende Landverknappung.