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Deutschland: CO2-Austoß kaum reduziert

Die Energiewirtschaft mindert ihre Emissionen um immerhin 0,9 Prozent. Die Industrieemissionen bleiben nahezu unverändert.

Die deutsche Industrie und Energiewirtschaft haben 2016 453 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente ausgestoßen. Damit haben die beiden im Emissionshandel erfassten Sektoren nur 0,6 Prozent weniger CO2 emittiert als 2015. Im europäischen Durchschnitt reduzierten sich die Emissionen um 2,4 bis 2,8 Prozent. „Deutschland liegt damit auch bezogen auf die relative Minderung gegenüber dem Jahr 2005 im zehnten Jahr in Folge deutlich unter dem EU Durchschnitt“, sagt Maria Krautzberger, die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA). Da die Emissionen im Verkehrssektor erneut angestiegen sind – dieses Mal um 3,8 Prozent – hat Deutschland seine Klimabilanz insgesamt nicht verbessert.

Budget 2017 schon aufgebraucht?

Dass die Reduzierung der klimaschädlichen Gase zu langsam vorangeht, zeigt auch eine neue Studie. Deren Berechnungen zufolge haben die Deutschen bereits jetzt so viel Kohlendioxid ausgestoßen, wie nach dem Pariser Klimaabkommen für das gesamte Jahr 2017 erlaubt wäre. „Bis 2050 dürfen wir jedes Jahr im Schnitt 220 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen, ohne das Weltklima zu gefährden. In ersten Aprilwoche haben wir unser gesamtes Budget für 2017 bereits verbraucht“, erklärt Timm Kehler, Vorsitzender der Brancheninitiative Zukunft Erdgas. Kehler beruft sich auf das Ergebnis einer Studie der Berliner „Nymoen Strategieberatung“. Darin wurde das weltweite CO2-Budget, das durch das Klimaabkommen festgelegt ist, mittels Pro-Kopf-Schlüssel auf Deutschland umgerechnet.