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Mit Baumwollhemden die Umwelt schonen

Weltweites Abwasserproblem: Jedes Jahr gelangen mehr als drei Millionen Tonnen Mikroplastik-Partikel ins Meer. Viele davon durch synthetische Textilien.

Am 22. März ist Weltwassertag. Seit 1993 machen die Vereinten Nationen mit diesem Tag auf die Bedeutung des Wassers aufmerksam. Dieses Jahr im Fokus: das Abwasser. Bislang kaum Aufmerksamkeit erhielten dabei synthetische Textilien. Doch synthetische Anziehsachen verlieren beim Waschen mikroskopisch kleine Plastikpartikel. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verschmutzen sie die Meere: „Obwohl die Abwasserbehandlung in Deutschland auf einem hohen Stand ist, können Kläranlagen Mikroplastik nicht vollständig aus dem Wasser entfernen. Und jene Mengen, die im Klärwerk herausgefiltert werden, landen dann als Klärschlamm auf und in den Böden“, sagt BUND-Meeresschutzexpertin Nadja Ziebarth.

Es gibt effektive Gegenmittel: Hersteller könnten verpflichtet werden, Kleidung vor Verkauf zu Reinigen. Denn Textilien verlieren einen Großteil ihrer Fasern bei der ersten Wäsche. Grundsätzlich sollten Verbraucher aber darauf achten, weniger Produkte aus Plastik zu kaufen. Denn natürliche Stoffe, wie Baumwolle, Seide oder Wolle, hinterlassen keine Plastikpartikel in der Umwelt.

Schadstoffe auf dem Teller

Auch Meereslebewesen sind betroffen. Die Wirkung von Mikroplastik auf sie reicht von physiologischen Störungen bis zu Tumorbildungen und erhöhten Sterberaten. Besonders gefährlich ist, dass Mikroplastik auf Giftstoffe im Wasser wie ein Magnet wirkt. An dem Material sind bis zu hundertfach höhere Schadstoffkonzentrationen gefunden worden als im Umgebungswasser. „Mit dem Mikroplastik nehmen Meereslebewesen die Schadstoffe auf und diese landen am Ende auch auf den Tellern der Menschen“, sagt Ziebarth.

Was nicht existiert, kann keinen Schaden anrichten

„Auch Industriestaaten haben enorme Abwasserprobleme. Diese werden hauptsächlich durch Mikroplastik, giftige Chemikalien und Medikamentenrückstände verursacht. Viele der Schadstoffe können gar nicht oder nur mit großem Aufwand und hohen Kosten herausgefiltert werden“, sagt Laura von Vittorelli, Gewässerexpertin beim BUND. Deshalb sei es Zeit, weniger solcher Stoffe herzustellen. Denn je weniger gefährliche Stoffe produziert werden, desto weniger gelangt auch in den Wasserkreislauf.