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Stuttgart: Moos gegen Feinstaub

Stuttgart hat oft mit Feinstaub zu kämpfen. An Deutschlands schmutzigster Kreuzung soll nun eine Mooswand die Luft filtern.

Martin Nebel ist Moos-Experte im Naturkundemuseum Stuttgart: Er glaubt an die Kraft der Pflanzen. Schon bald kommt Moos in der Stuttgarter Schadstoffbekämpfung zum Einsatz. An einer Kreuzung, die sehr stark von Feinstaub belastet ist, wird eine Metallwand errichtet und mit Moos verkleidet – 100 Meter lang und drei Meter hoch.

Moos gegen schlechte Luft

Hornzahnmoos (Ceratodon pupureus) und grauer Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens) eignen sich besonders zum Filtern der Luft. „Sie nehmen die Schadstoffe auf und bauen sie gleichzeitig ab“, sagt Experte Martin Nebel. Unklar ist noch, ob das Moos auch gegen Stickoxide wirkt. Eine Überwachung der Luftwerte nach Installation der Wand soll auch hierüber Aufschluss geben. Zuständig für die Messung der Filterwirkung ist das Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart.

Was sonst noch hilft

Ziel des Projekts ist die nachhaltige Verbesserung der Luftqualität im Raum Stuttgart. Ein erster Versuch im vergangenen September war erfolgreich, die Moospflanze gediehen gut, trotz des ungünstigen Standorts. Bei Feinstaubalarm sind Bürger dazu aufgerufen, auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen oder umweltfreundliche Elektrofahrzeug-Sharing-Dienste zu nutzen. Interessierte können sich über die gegenwärtige Luftqualität auf der Website des Umweltbundesamts informieren.