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Müll aus dem Meer wird zu Mode

Alte Plastikflaschen, Fischernetze und Reifen verwandelt ein spanisches Modeunternehmen zu hochwertiger Upcycling-Kleidung.

Neben dem Klimawandel ist auch die Verschmutzung vor allem der Meere mit Müll ein wachsendes Problem, denn Studien zufolge kommen jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Müll dazu. Auf Deponien wird vieles vergraben oder verbrannt, aber große Mengen gelangen trotzdem ins Meer, zum Nachteil für die Meeresbewohner und zuletzt auch für die Menschen. Ein Spanier hat dem Müll den Kampf angesagt.

Nachhaltiges Modelabel

Der Spanier Javier Goyeneche hat sich die Frage gestellt, wieso natürliche Ressourcen ausgebeutet und Materialien nicht wiederverwendet werden. Dabei hat ihn besonders beschäftigt, dass die Modeindustrie selbst eine große Menge an Müll produziert. 2012 gründete Goyeneche sein eigenes Modelabel in Madrid. Doch sein wichtigstes Projekt ist die Kampagne zur Säuberung der Ozeane: In Kooperation mit Fischern aus über 30 Mittelmeerhäfen, werden die Abfälle, die Fischer aus dem Meer ziehen, recycelt und daraus Kleidung entworfen. Das Projekt ist bis nach Asien expandiert, wo auf verschiedenen thailändischen Inseln mit Fischern und Tauchern zusammen gearbeitet wird.

Auch in Berlin

Das spanische Unternehmen produziert mittlerweile Kollektionen von Kleidung, Schmuck und Schuhen und ist in zahlreichen Kaufhäusern weltweit vertreten. Auch in Berlin wurde ein Flagship-Store eröffnet. Der Shop besteht zu großen Teilen aus recyceltem Material: Die Teppiche sind aus Algen und der Strom stammt aus erneuerbaren Energien. Die Besucher werden eingeladen, sich zu dem Thema Nachhaltigkeit zu informieren. Wer ein Kleidungsstück kauft, sieht auf dem Etikett Produkteigenschaften und Herkunft. Das Unternehmen möchte Nachhaltigkeit auf der gesamten Produktionskette sicherstellen und so wird auch weitgehend lokal produziert. Das Unternehmen bemüht sich, neue Wege und Technologien zu finden, um Textilien aus Abfällen herzustellen – einerseits um Ressourcen wiederzuverwenden und anderseits um Abfälle zu reduzieren.