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Norwegen wieder Vorreiter

Kehrtwende für die Schifffahrt: Neue Fährschiffe sollen dank Batterie weniger Emissionen verursachen.

Was der Luftfahrt noch bevorsteht und in der Automobilbranche bereits in vollem Gange ist, ist der Verzicht auf Öl und der Einsatz von Batterien. Nun macht auch die Seefahrt eine Kehrtwende: Schiffe werden gebaut, bei denen ein Teil des Antriebs elektronisch ist.

Von Autofähren zu Passagierschiffen

Seit 2015 ist im Sognefjord in Norwegen die 80 Meter lange Autofähre Ampere jeden Tag komplett elektrisch unterwegs. 120 Autos transportiert sie binnen 20 Minuten auf der sechs Kilometer langen Strecke komplett rußfrei und leise. Bei jedem Stopp werden die Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 1.000 Kilowattstunden binnen zehn Minuten aufgeladen. Im Jahr spart die Autofähre bis zu einer Million Liter Diesel. 2018 sind zwei weitere solcher Fähren an anderen Standorten geplant. Schiffsbauer sind motiviert: Wenn Fähren elektrisch betrieben werden können, wieso nicht auch Passagierschiffe? Eine norwegische Reederei baut nun das größte Passagierschiff mit Hybridantrieb weltweit. Ab 2019 soll das 160 Meter lange und mit bis zu 2.000 Passagieren besetzte Schiff in Südnorwegen bis zu einer Stunde rein elektrisch fahren.

Schifffahrt ist eine schmutzige Branche

Viele Dampfer werden bisher mit Schweröl betrieben, das große Mengen giftigen Schwefel enthält. 15 Prozent der weltweiten Stickoxidemissionen entstammen der Schifffahrt und dazu 2,2 Prozent des Kohlendioxidausstoßes. Die Schifffahrt nimmt jährlich zu obwohl Hafenstädte schon jetzt unter der verschmutzen Luft leiden. Daher werden die Regeln verschärft: Ab 2020 darf nur noch Treibstoff genutzt werden, der nicht mehr als 0,5 Prozent Schwefel enthält – heute liegt der Grenzwert bei 3,5 Prozent. Und da der saubere Sprit teurer ist, wird Strom als Energiequelle immer interessanter.