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Sonnenblumen, Malven und Klee für Biogasanlagen

In einem Pilotprojekt haben Landwirte neben Mais auch Wildpflanzen für die Energiegewinnung gesät. Bienen, Boden und Biodiversität profitieren davon.

Für Biogasanlagen wird Mais häufig in Monokulturen angebaut und steht daher in der Kritik von Umweltschützern. Der Boden werde weggeschwemmt und Insekten würde kaum Nahrung geboten. Das Projekt „Biodiversität für Biogasanlagen“ zeigt Landwirten eine Alternative zu Reinkulturen auf, die gleichzeitig Bienen und Boden schützt.

Aussaat von Wildpflanzen

Für das Projekt haben 23 Landwirte aus Baden-Württemberg eineinhalb Jahre lang Wildpflanzen wie Malven und Klee aber auch Sonnenblumen zwischen dem Mais angebaut. Vorteile für die Mischsaat von Wildpflanzen und Mais sind zum einen, dass Bienen und anderen Insekten Nahrungsmittel und Unterschlüpfe zur Verfügung stehen. Zum anderen kommt es zu weniger Erosion, da die Böden ganzjährig bedeckt sind. Auch Pflanzenschutzmittel und Dünger werden entbehrlich. Somit unterstützt das Projekt Artenvielfalt, Boden- und letzten Endes auch Klimaschutz.

Neben Sonnen- gibt es auch Schattenseiten

Gegen Wildpflanzen auf Maisfeldern sprechen jedoch Ertragseinbuße der Landwirte. Während Mais dafür gezüchtet wird, effizient zu wachsen, kommen Wildpflanzen auf nur etwa 50 bis 60 Prozent der Maiserträge. Das bedeutet auch, dass den Biogasanlagen Biomasse fehlt. Dadurch müssten Landwirte mehr Fläche für den Anbau von Biogas-Kulturen statt für Lebensmittel nutzen. „Wenn es ums Geld geht, müsste man eine Förderung anbieten, zum Beispiel durch Agrarumweltprogramme der Länder“, meint Jochen Goedecke vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).