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Unternehmen wollen fracken

Die Erdgasförderer gehen in die Offensive: Sie wollen auch ohne entsprechendes Gesetz per Fracking nach Erdgas bohren.

„Unsere Mitgliedsunternehmen können nach fünf Jahren nicht länger warten. Es ist höchste Zeit zu entscheiden“, so Martin Bachmann, der Vorsitzende des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG), auf der Jahrestagung des Verbands in Hannover. „Wenn nicht auf Basis einer neuen Gesetzgebung, dann auf Basis der bestehenden Rechtslage.“ Gesetzlich verboten ist das Fracking nicht, die Förderer hatten in den vergangenen fünf Jahren die Technologie nicht genutzt – wegen des starken Widerstands der Bevölkerung gegen das Verfahren und die Ankündigung eines neuen Gesetzes zum Fracking.

Unterstützung von Niedersachsen

Die Politik ignoriere völlig, dass es um die Zukunft einer ganzen Branche, deren Mitarbeiter und Standorte geht, so Bachmann. „Daher wird die Branche keine andere Alternative haben, als eine Bearbeitung aktuell vorliegender und neu einzureichender Anträge auf Basis des geltenden Rechts einzufordern.“ Unterstützung gibt es von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, der per Videobotschaft erklärte, dass man es auf Länderebene vernünftig lösen und umsetzen werde, wenn es nicht zu einer Regelung auf Bundesebene komme. Erdgas wird in Deutschland fast ausschließlich in Niedersachsen gefördert, rund zehn Prozent des Gesamtverbrauches werden durch diese heimische Förderung abgedeckt.

Eine Risikotechnologie

Fracking zur Förderung unkonventioneller Öl- und Gasvorkommen gilt als Risikotechnologie. Das liegt daran, dass sie zum Teil giftige Chemikalien nutzt, um die entsprechenden Vorkommen fördern zu können. In Amerika wird mit dem Verfahren viel Erdgas gefördert, dort gibt es erhebliche Umweltprobleme. Die Bundesregierung hatte bereits im Koalitionsvertrag ein Fracking-Gesetz angekündigt. Vor genau einem Jahr wollte der Bundestag das Gesetz noch vor der Sommerpause auf den Weg bringen, verschob das Ganze aber auf später.