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Das Energiespar-Haus 2018

Was sind die Merkmale eines Energiesparhauses? Wie sind solche Häuser ausgestattet? Was gibt es zu wissen und zu beachten?

Bei einem Energiesparhaus handelt es sich um ein Haus oder Gebäude, dessen Energiebedarf insgesamt deutlich niedriger ist als bei vergleichbaren Gebäuden. In Summe verbraucht ein Energiesparhaus weniger Energie für Warmwasser, Heizung und den Betrieb elektrischer Geräte als Durchschnittsgebäude im gleichen Segment. Mit welchen baulichen Maßnahmen ist ein solches Haus realisierbar und warum stehen sie im Fokus staatlicher Förderungen?

Energieeffizienz wird weiter forciert

Höchstmögliche Energieeffizienz ist das wichtigste Kriterium beim Bau eines Energiesparhauses. Bereits seit 2002 sind bestimmte rechtliche Vorgaben als Standard für alle Neubauten festgelegt. Seit Januar 2016 gilt mit der EnEv 2016 die aktuellste Fassung dieser gesetzlichen Richtlinien. Die Neufassung der Energiesparverordnung schreibt höhere energetische Standards für alle Neubauten vor. Der zulässige Jahres-Primärenergiebedarf besagt, dass alle neuen Gebäude einen um 25 Prozent geringeren Energiebedarf aufweisen sollen. Die Bundesregierung zielt mit der Verschärfung dieser Gesetzesvorgaben auf eine weitere Verringerung von Treibhausgasen ab. Das Ziel ist die Reduktion von Treibhausgasen um 40 Prozent bis 2020 im Vergleich zum Ausgangsjahr 1990. Dieses Anliegen wird im Neubau durch energiesparende Wärmeschutzmaßnahmen und entsprechende Anlagetechnik möglich gemacht.

Die Ausstattung energiesparender Häuser

Für energiesparende Häuser ist eine luftdichte und gleichzeitig gut belüftete Bauweise sowie eine exzellente Dämmweise Pflicht. Mit einem KfW 40 Haus von Viebrockhaus werden die Richtlinien der neuen Energiesparverordnung erfüllt. Finanzierbar wird das Haus mittels des speziell zugeschnittenen Kredits der KfW-Bank mit der Bezeichnung Energieeffizient Bauen (Nummer 153). Darlehensnehmer beantragen ihn über ihre Hausbank und nennen dem Sachbearbeiter im Zuge der Finanzierungsgespräche die Nummer. Das Förderprogramm gibt die neuen energetischen Anforderungen der Bundesregierung im Detail wieder. Die Richtlinie umfasst im Einzelnen die förderfähigen Maßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Angaben zur Dicke der Dach- und Außenwanddämmung
  • Die Art der Heizung (Holzpellet-, Biomasseheizung oder Wärmepumpe)
  • Die Solaranlagenkonzepte
  • Die Ausführung der Fenster (z. B. Dreifachverglaste Spezialrahmen)

Auch Architekten und Planer richten sich danach. Sie müssen die Inhalte der Energie-Förderprogramme kennen, um überhaupt ein solch innovatives Haus entwerfen zu können. Zudem arbeiten sie mit speziell geschulten Energieberatern zusammen, die die konzeptionelle technische Planung absegnen oder selbst erstellen.

Mit dem KfW-Effizienzhaus 40 oder 40 Plus wird die Einhaltung der vorgegebenen Kennwerte beim Energieverbrauch Realität: Ein solches Effizienzhaus verbraucht nur noch 40 Prozent der Primärenergie im ganzen Jahr. Das sind 60 Prozent weniger als ein vergleichbarer Referenzneubau. Gemäß gesetzlicher Anforderungen muss ein wesentlicherTeil der Energie am Haus selbst erzeugt und gespeichert werden. Folgendes sollte das neue Haus besitzen um den Geldbeutel deutlich zu schonen:

  • Hocheffiziente Heizungspumpen und programmierbare Thermostate
  • Eine Photovoltaikanlage und ein Speichermodul
  • Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Ein Steuerungsdisplay, über das der produzierte Strom überwacht wird
  • Optional: Intelligente Steuerung der Haushaltsgeräte

Nullenergiehäuser

[contentImage source=“6244060″ desc=“Viele Energiesparhäuser oder Nullenergiehäuser sind mit Photovoltaik ausgestattet. Bild: Pixabay/OpenClipart-Vectors “ title=““ align=“rechts“ /]

Die Ausstattung von Nullenergiehäusern zeichnet sich durch zukunftsweisende Merkmale aus. Nullenergiehäuser sind technisch gesehen eine Weiterentwicklung sogenannter Passivhäuser und gehen in Punkto Energieeffizienz noch einen Schritt weiter: Der Energiestandard von Nullenergiehäusern ist erreicht, wenn die produzierte Energiemenge im Jahresverbrauch durch die selbst produzierte Energiemenge ausgeglichen wird. Der benötigte Strom wird selbst erzeugt und überschüssige Wärme an weitere Nutzer geliefert. Folgende Komponenten sind entscheidend für eine energiesparende und energieeffiziente Bauweise:

  • Solarthermische Anlage zur Unterstützung der passiven Wärmerückgewinnung
  • Blockheizkraftwerk als weitere mögliche Ergänzung
  • großflächige Fenster in südliche Richtung, um auch im Winter möglichst viel Sonnenwärme und -licht einzufangen
  • durchgängige luftdichte Fassaden, Türen und Hausflächen
  • alle Außenflächen des Gebäudes (Fassaden, Dach, Türen und Fenster) müssen einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten (Wärmedämmwert) aufweisen

Hybridheizung

Moderne Hybridheizsysteme sind ein zukunftsweisender Trend bei der Versorgung mit sauberer und sparsamer Energie. Hybridheizsysteme gelten als flexibel, zukunftsfähig und effizient. Sie kombinieren die Vorzüge erneuerbarer Energien mit der Sparsamkeit von Erdgasnutzung.

Wie funktioniert dieses System?
Das zentrale Element eines Hybridheizsystems ist ein großer Wärmespeicher. In diesem wird die Energie eines Gas- oder eines Öl-Brennwertkessel genauso eingespeist wie aus zusätzlichen erneuerbaren Quellen: Solarkollektoren, wasserführende Kaminöfen oder Wärmepumpen liefern die restliche Energie. Gerade in Übergangsmonaten im Frühjahr oder Herbst liefern die sauberen Energiequellen den Großteil der benötigten Wärme.

Wie ist das bei älteren Häusern?
Eine Hybridheizung können Eigenheimbesitzer nicht nur bei einem Neubau realisieren, auch bei einer Heizungsmodernisierung lässt sich die innovative Heizungstechnik einbauen. Solarthermische Anlagen einzubauen ist grundsätzlich eine langfristige und sinnvolle Investition, zudem sind solche Anlagen im Sinne der Bundesregierung aktuell förderbar.

Welche möglichen Förderungen gibt es?
Wer als Bauherr alle Vorgaben für eine ökologische Energienutzung erfüllt, kann vom Staat auf verschiedene Weise Fördergelder bekommen. Die zwei wichtigsten Fördergeber sind hier das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Es lohnt sich, die kostenfreie Beratungshotline der Kfw-Bank anzurufen. Die Mitarbeiter geben Tipps zur optimalen Kombination. So können nicht nur ideale Kreditkonditionen ausgeschöpft, sondern auch die bestmögliche Quote an Tilgungszuschüssen erreicht werden.