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Milliarden mal erneuerbare Energien

China gilt nicht gerade als Musterschüler des Klimaschutzes. Dabei könnte China seinen Energiebedarf 2050 zu 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken – das zeigt eine aktuelle Studie.

Durch den Ausbau erneuerbarer Energien und eine Steigerung der Energieeffizienz könnte China bis 2050 seinen Energiebedarf zu 80 Prozent aus klimafreundlichen Technologien decken. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Umweltorganisation World Wide Fund (WWF). China könnte demnach 2050 bei der Stromerzeugung um bis zu 90 Prozent unter den bisher prognostizierten Emissionswerten liegen, ohne die Zuverlässigkeit des Stromnetzes oder das Wirtschaftswachstum zu gefährden. Dafür müssten jedoch schnell und flächendeckend Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt werden, so der WWF. Außerdem müsste China seine Potentiale im Bereich der erneuerbaren Energien voll ausschöpfen.

„Smog schnürt China die Luft ab“

Momentan deckt sich der chinesische Energiebedarf zu 67 Prozent aus Kohle und nur zu zwölf Prozent aus erneuerbaren Energie. In der EU beträgt der Anteil des fossilen Energieträgers vergleichsweise niedrige 15 Prozent. Das Resultat: Laut einer Studie sterben jährlich bis zu 500.000 Chinesen an den Folgen der extrem verschmutzten Luft. „Der Smog schnürt China wortwörtlich die Luft ab“, alarmiert Denise Loga, Referentin für Internationale Klimapolitik beim WWF Deutschland.

„Es braucht daher dringend eine chinesische Energiewende. Wenn die Volksrepublik jetzt umsteuert, kann sie nicht nur das katastrophale Ausmaß der Luftverschmutzung in den Griff bekommen, sondern Energie zukünftig auch gesünder und günstiger produzieren als es derzeit durch den Fokus auf Kohlestrom möglich ist“, sagt Loga. Der Handlungsbedarf der chinesischen Regierung ist groß.

12 Milliarden für größte Windfarm der Welt

Der Ausbau erneuerbarer Energien in China geschieht in Superlativen. Seit 2009 entsteht in der Provinz Gansu die größte Windfarm der Welt. Ab 2020 soll das Megakraftwerk 20 Gigawatt Strom produzieren. Zum Vergleich: In der deutschen Nordsee entsteht seit 2012 der Offshore-Windpark DanTysk – Dessen Gesamtleistung von 288 Megawatt deckt bereits den Energiebedarf von 400.000 Haushalten. Das chinesische Werk könnte demnach an die 27 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Die Kosten für das chinesische Megakraftwerk liegen momentan bei 12 Milliarden Euro.

Zudem muss das Land auch massiv in Stromnetze investieren. Denn die riesigen Solar- und Windkraftanlagen entstehen vor allem in unbewohnten Wüsten- und Steppengebieten. Den größten Strombedarf haben aber die chinesischen Ballungsgebiete. Dadurch ergibt sich ein ähnliches Problem wie in Deutschland: Der Strom wird nicht dort produziert, wo man ihn benötigt. Um die chinesische Energiewende zu realisieren, sind also hohe Investitionen und viel Arbeit nötig. Die Prognose der WWF-Studie liegt noch in weiter Ferne.