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Gemeinsam ackern – solidarische Landwirtschaft

Ein Bauernhof in der Region und eine Gruppe von Menschen, die ihn finanziert: Bei der solidarischen Landwirtschaft arbeiten Erzeuger und Verbraucher Hand in Hand. Über ein Konzept, das für alle Beteiligte Früchte trägt.

Selbstversorgung und Regionalität liegen im Trend. Das gilt auch fürs Essen und immer mehr Menschen möchten wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Laut dem Ernährungsreport 2021 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft spielt die regionale Herkunft bei der Auswahl der Lebensmittel für 82 Prozent der Deutschen eine wichtige Rolle. Es wird deshalb immer beliebter, sich bei einer solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) zu beteiligen. Während es 2009 bundesweit gerade mal elf SoLaWi gab, waren im Januar 2023 schon 426 Betriebe beim Netzwerk Solidarische Landwirtschaft registriert.

Gemeinsam investieren und Ernte teilen

Bei einer solidarischen Landwirtschaft schließt sich ein landwirtschaftlicher Betrieb mit privaten Haushalten zusammen. Die Mitglieder zahlen monatlich einen Betrag, über den sie Saatgut, Löhne und landwirtschaftliche Geräte finanzieren. Indem sie den Partnerbetrieb finanziell absichern, fördern sie eine verantwortungsvolle, regionale Landwirtschaft: Tiere können artgerecht gehalten oder die Fruchtbarkeit der Böden verbessert werden. Das finanzielle Risiko verteilt sich auf viele Schultern. Im Gegenzug erhalten alle Mitglieder nachhaltig und lokal erzeugte Lebensmittel. Wer will, kann auch aktiv mitanpacken und zum Beispiel bei der Ernte oder anderen Aufgaben helfen. 

Ein Blick in die Praxis

Die Kooperative Landwirtschaft Leipzig, kurz KoLa Leipzig zeigt, wie das Konzept der SoLaWi funktioniert. Wer mitmachen möchte, muss einmalig drei Genossenschaftsanteile von jeweils 100 Euro zahlen. Die Mitglieder können dann zwischen -verschieden großen Ernteanteilen wählen. Um Anbau, Ernte, Auslieferung sowie Vertrieb und Verwaltung kümmern sich festangestellte Gärtner und Mitarbeiter. 

Bei regelmäßigen Ernte- und Arbeitseinsätzen dürfen alle Mitglieder und Kunden mithelfen. Pflicht sind diese Veranstaltungen aber nicht. So haben auch Menschen mit wenig Zeit die Möglichkeit, die solidarische Landwirtschaft ohne schlechtes Gewissen zu unterstützen. Sich die Hände schmutzig zu machen, ist jede Mühe wert: um andere Menschen kennenzulernen, eine schöne Zeit zu verbringen und um sich ganz persönlich vom Herstellungsprozess der Lebensmittel zu überzeugen. 

Lust auf SoLaWi? Weitere Infos zum Konzept sowie eine Liste aller registrierten Betriebe gibt es unter: www.solidarische-landwirtschaft.org