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Energietrends 2016

Nachhaltig wohnen und leben – wir stellen die außergewöhnlichsten und spannendsten Innovationen für einen grünen Lifestyle vor.

Haus aus Pappe

100 Prozent recycelbar, umweltfreundlich und günstig – das Wikkelhouse ist kleine Revolution. Das Haus der niederländischen Firma Fiction Factory besteht aus nur Papp-Modulen, die zusammengesteckt werden. Der Karton zum Wohnen ist robuster als es das Material vermuten lässt: Jedes Modul besteht aus 24 Lagen Pappe und wiegt knapp 550 Kilogramm. Die Module sind mit einer wasserdichten, aber atmungsaktiven Schutzschicht versehen und halten Wind und Regen stand.

[contentImage source=“5058276″ desc=“Wikkelhouse“ title=““ align=“rechts“ /]

Die günstigste Variante kostet 25.000 Euro. Der Clou: Das Eigenheim wird nach Kundenwünschen invidivuell zusammengesteckt und ist modular erweiterbar. Wird irgendwann ein Kinderzimmer gebraucht, können Wikkelhouse-Besitzer einfach ein weiteres Modul anbauen. Das Papphaus benötigt kein Fundament, deshalb lässt sich in nur einem Tag aufbauen. Und soll dann aber 100 Jahre halten. Kaufinteresseten müssen sich ein bisschen gedulden: Es gibt eine Warteliste für neue Wikkelhouses.


Fahrradhelm mit Materialien aus dem Wald

Die meisten Fahrradhelme sehen ziemlich doof aus. Das kann man von dem von Rasmus Malbert designten Kopfschutz wirklich nicht behaupten: Das schwedische Start-Up Cellutech hat in Zusammenarbeit mit Forschern des renommierten Wallenberg Wood Science Centers (WWSC) und dem Royal Institute of Technology (KTH) einen Helm aus den nachwachsenden Rohstoffen Zellulose (Holzschaum) und Holz geformt.

[contentImage source=“5058177″ desc=“Cellutech“ title=““ align=“links“ /]

Die Außenschale besteht aus Holzfurnier, die Halteriemen aus einem besonders haltbaren festen Papier. Innen ist der Helm mit dem „Cellufoam“ gepolstert – eine Erfindung der Schweden, bei der Zellulose mit Wasser und Luft bearbeitet wird, bis ein schaumiger Stoff entsteht. Das Modell sieht nicht nur elegant aus, sondern ist auch nachhaltig und und damit umweltverträgliche Alternative zu Styropor. Der Helm soll genauso stabil sein wie herkömmliche Modelle aus Plastik und Polystyrol. Bislang gibt es nur einen Prototyp. Die Serienproduktion folgt hoffentlich bald.


Supermärkte ohne Verpackung

Äpfel sind in Plastikfolien eingeschweißt, ebenso Gurken und Salat. Joghurts löffeln wir aus Kunststoffbechern und jeder Schokoladenriegel ist in Zellophan verpackt. Unsere Lebensmittel bringen wir in der Regel zusammen mit jeder Menge Abfall nach Hause. Aber es gibt Alternativen: In Null-Müll-Läden können nachhaltig orientierte Kunden bewusst einkaufen und Müll vermeiden.

[contentImage source=“5058180″ desc=“Unverpackt/Katharina Massmann“ title=““ align=“rechts“ /]

In dem Shop „Original unverpackt“ aus Berlin und ähnlichen Supermärkten bekommen Kunden so ziemlich alles, was auch ein klassischer Supermarkt anbietet. Neben Lebensmitteln, frischem Obst und Gemüse sind das auch jede Menge Produkte aus dem Non-Food-Bereich, darunter zum Beispiel Reinigungsmittel oder Kosmetik. Kunden können sich benötigte Menge selbst abfüllen und mehr Mehrweg-Behältern mitnehmen. Waren ohne Verpackung einkaufen erinnert entfernt an den guten, alten Tante-Emma-Laden und hat sich in vielen Ländern bereits durchgesetzt. In Deutschland geht es erst jetzt so richtig los.


Wohnen auf dem Wasser

Liegt die Zukunft des Wohnens auf dem Wasser? Auf einem Baggersee in Nordrhein-Westfalen entsteht das energieautarke „Aqua-Solardorf“, das Energie und Wärme ausschließlich aus Sonne und Wasser gewinnt und diese möglichst effizient nutzt. Die Heizenergie wird per Wärmepumpe aus dem Baggersee gewonnen, Kollektoren erzeugen aus Sonnenkraft Strom und nutzen dabei die Lichtreflexion der Wasseroberfläche.

[contentImage source=“5058182″ desc=“obs/Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“/Kieswerk Maas-Roeloffs“ title=““ align=“links“ /]

Entwickelt hat das Wohnmodell das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) gemeinsam mit dem Kieswerk Maas-Roeloffs. Die Idee macht nicht nur energieautarkes Wohnen möglich, sondern erschließt auch neues Bauland auf ehemaligen Kiesabbauflächen.
Dass das Konzept der Nullenergie-Siedlung auf dem See funktioniert, konnten die Wissenschaftler mittels des Prototyps beweisen – und wurden dafür von der Deutschen Bank und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als „Ausgezeichneter Ort 2016“ prämiert.