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Volle Ladung

Gibt es genug Ladestationen? Genügt die Reichweite? Sind Elektroautos bezahlbar? Wer aufs E-Auto umsteigen will, hat viele Fragen. Hier gibts die Antworten.

1. Zu lange Ladezeit?

Wer sein Elektroauto daheim an der Steckdose lädt, sollte viel Zeit mitbringen. 17 Stunden hängt ein VW Golf an der Schnur, bis er bei 2,3 Kilowatt (kW) Ladeleistung voll aufgeladen ist, zwölf Stunden benötigt der BMW i3. Das klingt abschreckend, doch Elektroautofahrer wissen: Das Aufladen an der (gesicherten) Steckdose ist ohnehin nur eine Notlösung, zu der es längst eine Alternative gibt – die private Wallbox in der Garage. Ihre Leistung beträgt meist 11 kW, dadurch verkürzt sich die Ladezeit drastisch. Nach drei Stunden ist der BMW abfahrbereit, 5,5 Stunden nimmt sich der VW, um die volle Reichweite zu laden.

Mit der Wallbox lädt man sauber und komfortabel. Und auch schnell genug: Über Nacht steht das Auto sowieso in der Garage, Kabel einstecken genügt. Die private Ladestation steuert den Ladevorgang, bedient und überwacht wird sie mit dem Smartphone. Der Fahrer muss den Ladevorgang nicht beaufsichtigen, sondern kann sich nachts getrost schlafen legen und morgens „vollgetankt“ lossurren. Und unterwegs? Noch mangelt es an öffentlichen Ladestationen. Allerdings fördert der Bund den Bau neuer „Stromtankstellen“: Bis 2020 sollen 5 000 neue Schnelllader und 10 000 Ladesäulen mit herkömmlicher Ladetechnik entstehen. Schon heute „tanken“ Elektroautos an Schnellladesäulen in 30 bis 45 Minuten auf.

2. Zu wenig Reichweite?

300 bis 500 Kilometer Norm-Reichweite werden für Elektroautos im Mittel angegeben, im Alltag erreichen sie eher 200. Zwischen einem Diesel, der mit einer Tankfüllung die vierfache Strecke zurücklegt, und einem Smart „electric drive“, der nach 100 bis 150 Kilometern Fahrt zum Laden bittet, liegen Welten. Aber wer braucht wie viel Reichweite? Im Schnitt legen wir pro Kopf 40 Kilometer am Tag zurück, zu 58 Prozent mit dem Auto. Im Mittel fährt so ein „Stehzeug“ nur eine Stunde am Tag, meldet der Verkehrsclub Deutschland. Ein Elektroauto, das etwa 300 Kilometer fährt, wie die beliebten Modelle von Renault und Nissan, muss also nur ein- bis zweimal pro Woche laden. Das teilt den Kreis der Interessenten. Jeder vierte Autofahrer ist ein Vielfahrer – und mit einem Langstrecken-Diesel, der die Abgasnorm in der strengsten Fassung Euro 6d-TEMP erfüllt, besser bedient. Drei Viertel aller Autofahrer würden dagegen als Wenigfahrer mit einem Elektroauto problemlos klarkommen.

3. Viel zu teuer?

Noch sind viele Elektroautos in der Anschaffung deutlich teurer als Diesel und Benziner. Allerdings: Seit Jahren sinken die Preise für Lithium-Ionen-Akkus. Und diese machen zu rund 40 Prozent die Kosten eines Elektrofahrzeugs aus. Aktuell kostet das Batteriepaket rund 170 Euro pro Kilowattstunde (kWh). Ab etwa 130 Euro/kWh wären Elektroauto und Verbrenner preislich ebenbürtig. Zudem fördert der Bund Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge mit 4 000 bzw. 3 000 Euro Umweltbonus. Vielleicht sollten sich Kaufwillige einfach einen Ruck geben: Wer den elektrischen Antrieb schon nutzt, ist in aller Regel begeistert und will nie mehr zum „Verbrenner“ zurück.


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