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Erneuerbare überholen Braunkohle

Neuer Wind im deutschen Energiemix: Im ersten Halbjahr 2014 erhöhten nur die erneuerbaren Energien ihre Stromproduktion und haben damit die Braunkohle als wichtigste Energiequelle überholt.

Neue Zahlen des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme belegen eine Kräfteverschiebung in der deutschen Energiewirtschaft: Im ersten Halbjahr 2014 haben die erneuerbaren Energien erstmals die Braunkohle als Deutschlands wichtigste Energiequelle abgelöst. In den vergangenen sechs Monaten produzierten Wind- und Wasserkraft sowie Solar- und Bioenergie insgesamt 81,1 Terrawattstunden Strom, während die Braunkohle lediglich auf 69,7 Terrawattstunden kam.

Solaranlagen haben größten Zuwachs

Dieser Wechsel ist besonders überraschend, da noch im ersten Halbjahr 2013 so viel Energie aus Braunkohle geschöpft wurde wie schon seit 1990 nicht mehr. Doch die Zahlen des Fraunhofer Instituts sind eindeutig: Im Vergleich zum Vorjahr zeichnete sich bei der Braunkohle ein Rückgang um 4 Prozent und bei der Steinkohle um fast 11 Prozent ab. Auch die Stromproduktion aus Atomkraftwerken ging um 2 Prozent und die Stromgewinnung aus Gaskraftwerken sogar um 25 Prozent zurück.

Ganz anders sah es dagegen bei den erneuerbaren Energien im vergangenen Halbjahr aus: Den größten Zuwachs verzeichneten Solaranlagen mit einem Plus von 28 Prozent. Auch die Stromproduktion aus Windrädern nahm um 19 Prozent zu, ebenso wie die Gewinnung aus Biomasse-Kraftwerken. Dagegen fiel die Wasserkraft um 7 Prozent zurück. Damit ist die Windkraft in absoluten Zahlen die wichtigste deutsche Ökostrom-Quelle vor Biomasse und Solarenergie.

Steuer-Rekord beim Strompreis

Allerdings wird momentan auch die staatliche Förderung regenerativer Energien in vielen Bereichen eingeschränkt. Zudem soll ein geregelter Ausbaukorridor eine Überhitzung des subventionierten Ausbaus von Solaranlagen verhindern. Denn diesen bezahlen Verbraucher im Rahmen der Ökostromreform (EEG) über den Strompreis zu großen Teilen mit. So erreichen Steuern und Abgaben mit 52 Prozent einen neuen Rekord-Anteil an den Stromkosten. Dies ergab eine Untersuchung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Speziell die EEG-Umlage hat sich deutlich erhöht: Statt 15 Euro (2013) müsse ein durchschnittlicher Haushalt nun rund 18 Euro pro Monat dafür bezahlen.