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Energie aus dem Wald

Wer sich für eine Holzheizung entscheidet, muss mehr investieren als für eine vergleichbare Gas- oder Ölbrennwertanlage. Dafür heizt er CO2-neutral.

Der Wald nimmt ungefähr ein Drittel der Fläche Deutschlands ein. Eine nachhaltige Forstwirtschaft garantiert, dass dem Wald hierzulande nicht mehr Holz entnommen wird als nachwächst. Die Holzverbrennung ist CO2-neutral, da nur so viel Kohlendioxid abgegeben wird, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Zudem werden Pellets oder Hackschnitzel meist aus Abfallprodukte hergestellt, wie zum Beispiel Spänen aus dem Sägewerk. Allerdings produziert eine Holzheizung deutlich mehr Feinstaub als eine Öl- oder Gasheizung. Auch die Herkunft des Holzes kann sich negativ auf die Umweltbilanz auswirken: Verbraucher sollten deshalb auf das Umweltsiegel „Blauer Engel“ achten: Es stellt sicher, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und zum Beispiel keine Importe aus illegalem Einschlag verwendet werden. Wer eine Holzheizung wählt, hat drei Alternativen: Hackschnitzel, Scheitholz oder Pellets. Nicht jede Variante eignet sich jedoch für jeden Zweck.

Heizen mit Hackschnitzeln

In einer Hackschnitzelheizung werden zerkleinerte Holzstückchen verfeuert. Sie fallen in der Holzindustrie, der Landschaftspflege und der Abfallwirtschaft an. Das Holz gelangt über ein automatisches Beschickungssystem – etwa eine Spindel, ein Förderband, eine Schnecke oder ein Rührrad – in den Heizkessel und wird dort verfeuert. Über einen Wärmetauscher kommt die Hitze in den Heizkreislauf. Der so genannte Pufferspeicher sammelt ungenutzte Wärme für später. Eine Hackschnitzelheizung hat viele Vorteile: Weil Holz ein preiswerter Rohstoff ist, sind die laufenden Kosten relativ gering. Außerdem arbeiten moderne Hackschnitzelheizungen sehr effizient: Sie wandeln mehr als 90 Prozent des eingesetzten Brennstoffs in Energie um.

Nutzung: Erst ab einer Mindestleistung von etwas zwanzig Kilowatt arbeiten Hackschnitzelheizungen wirtschaftlich. Deshalb sind sie vor allem für Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe geeignet. Außerdem brauchen Hackschnitzel viel Lagerplatz.

Fördergelder:Hackschnitzelkessel mit Pufferspeicher bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) pauschal mit 3.500 Euro je Anlage. Voraussetzung: Der Pufferspeicher des Hackschnitzelkessels muss mindestens 30 Liter/Kilowatt Nennwärmeleistung haben. Die Staat fördert Biomasseheizungen über ein KfW-Programm zusätzlich mit einer Leistung zwischen fünf und 100 Kilowatt mit einem Festdarlehen von bis zu 50.000 Euro.

Heizen mit Scheitholz

Scheitholz nennt man mit einer Axt oder einem Holzspalter zerkleinerte Holzstücke. Wer die unterschiedlich langen Stücke verfeuern will, braucht einen Holzvergaserkessel. Er brennt langsam und muss meist nur einmal am Tag befüllt werden. Bei modernen Scheitholzheizungen sorgt außerdem ein Pufferspeicher dafür, dass der Holzvergaserkessel immer mit optimaler Leistung und hohem Wirkungsgrad arbeitet.

Nutzung: Der Holzvergaserkessel muss per Hand nachgefüllt und die Asche entfernt werden. Wer sich dafür entscheidet, sollte gerne selber anpacken und genug Platz für die Lagerung des Holzes haben. Ein Einfamilienhaus mit einem Wärmeenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verheizt im Durchschnitt vier bis fünf Tonnen Scheitholz pro Jahr. Für Stadtbewohner scheidet diese Heizmethode wegen des enormen Platzbedarfs in der Regel aus.

Fördergelder:Die Bafa Basisförderung für die Scheitholzvergasung mit Pufferspeicher beträgt pauschal 2.000 Euro je Anlage. Voraussetzungen: Der Pufferspeicher muss mindestens 55 Liter/Kilowatt Nennwärmeleistung haben und ausschließlich mit naturbelassener Biomasse befeuert werden. Außerdem vergibt die KfW Kredite für Biomasseheizungen.

Heizen mit Holzpellets

In den vergangenen Jahren ist die Pelletheizung immer beliebter geworden. Holzpellets sind Presslinge aus Restholz wie Sägemehl oder Hobelspäne. Durch ihre Pressung erhalten sie eine große Energiedichte und brauchen relativ wenig Lagerplatz. Holz schleppen müssen Besitzer einer Pelletheizung nicht: Eine so genannte Förderschnecke befüllt die Heizung automatisch. Der Wirkungsgrad einer Pelletheizung liegt bei über 90 Prozent.

Nutzung: Je höher der Pelletverbrauch, desto effizienter arbeitet die Pelletheizung. Sie rechnet sich für Einfamilienhäuser mit mehr als 200 Quadratmetern Wohnfläche, Mehrfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien. Pellets benötigen weniger Platz als Scheitholz und Hackschnitzel, aber immer noch zirka zehn Quadratmeter für Pelletkessel und Lagerraum oder Pellettank beziehungsweise Silo. Für Großstadtbewohner ist diese Heizung deshalb nicht unbedingt geeignet.

Fördergelder:Die Bafa bezuschusst Pelletkessel mit 80 Euro je Kilowatt installierter Nennwärmeleistung, mindestens jedoch mit 3.000 Euro je Anlage. Wird zusätzlich ein neuer Pufferspeicher installiert, gibt es mindestens 3.500 Euro je Anlage. Voraussetzung: eine Nennwärmeleistung von mindestens 5 Kilowatt und maximal 100 Kilowatt. Die KfW fördert Biomasseheizungen außerdem mit einem Festdarlehen von bis zu 50.000 Euro.