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Jetzt Heizung wechseln

Der Sommer ist die beste Zeit, sich zu trennen – von der alten Heizungsanlage. Die klaut sowieso nur Energie.

Wenn es um ihren Heizkessel geht, sind die Deutschen treu. 24 Jahre ist laut Umweltbundesamt das Durchschnittsalter von Heizkesseln. Höchste Zeit für einen Wechsel, mahnt die Stiftung Warentest. Sie empfiehlt, Heizungen nach 15 Jahren auszutauschen. Der Grund: Neue Anlagen verbrauchen deutlich weniger Energie als alte Geräte. Doch welches System passt am besten? Die Auswahl ist groß. Wir stellen vier erdgasbasierte Varianten für Bauherren und Sanierer von Einfamilienhäusern vor.

Gasbrennwertkessel

Während bei älteren Standard-Heizwertkesseln Energie über den Schornstein verpufft, nutzen moderne Erdgas-Brennwertheizungen die Abgase zur Wärmeerzeugung. Das spart bis zu 30 Prozent Energie. Bei Altbauten lohnt sich ein Kesseltausch daher in jedem Fall. Für Neubauten reicht das allein nicht: Bauherren müssen laut Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz einen bestimmten Anteil durch erneuerbare Energien decken. Die Funktionsweise eines Gasbrennwertkessels ist einfach: Wird in einem Heizkessel Gas verbrannt, entsteht heißer Wasserdampf. Statt ihn aus dem Schornstein zu blasen, kühlt ihn der Gasbrennwertkessel ab und kondensiert ihn zu Wasser. Die gewonnene Wärme wird zum Heizen verwendet. Der Gasbrennwertkessel verursacht fast keine Feinstaubemissionen. Die Preise der neuen Kessel variieren je nach dem jeweiligen Bedarf. Sicher ist: Wer auf effiziente Gasbrennwerttechnik umsattelt, wird unterstützt durch das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“. Der Zuschuss für die Modernisierung als Einzelmaßnahme beträgt zehn Prozent der förderfähigen Kosten – mindestens 300 und maximal 5000 Euro. Sanieren Sie die ganze Anlage, können Sie 15 Prozent der Kosten und bis zu 7500 Euro Zuschuss beantragen. Für Kredite gewährt die KfW einen Tilgungszuschuss.

Gasbrennwerttechnik mit Solarthermie

Noch stärker sinkt der Energieverbrauch, wenn der Gasbrennwertkessel mit Solarthermie kombiniert wird. Die Sonnenenergie eignet sich zur Warmwasserbereitung und Raumheizung. An sehr sonnigen Tagen decken die Kollektoren den gesamten Warmwasserbedarf, im Herbst und Winter sorgt die Gasbrennwertheizung für Wärme. Wer im Ein- und Zweifamilienhaus eine Solaranlage für Warmwasser und zum Heizen nutzt, bekommt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 2000 Euro. Tauscht er gleichzeitig den alten Kessel aus, gibt es weitere 500 Euro. Wer einen besonders ineffizienten Kessel hat und das gesamte Heizsystem modernisiert, kann zudem 600 Euro Zuschuss durch das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) bekommen und seine BAFA-Förderung um 20 Prozent erhöhen.

Gaswärmepumpe

Gaswärmepumpen eignen sich für den Neubau von Einfamilienhäusern ebenso wie für gut gedämmte Altbauten. Der Vorteil: Bereits installierte Heizkörper und Heizungsrohre lassen sich weiter verwenden. Die Gaswärmepumpe nutzt neben der Gasbrennwerttechnik Umweltwärme. Drei Viertel der Wärme liefert Erdgas, ein Viertel steuern Sonne, Erde, Luft oder Wasser bei. Gaswärmepumpen produzieren bis zu 30 Prozent weniger CO2 als konventionelle Heizsysteme und sind sehr effizient. Das hat seinen Preis. Einen Teil der Investition bekommen Verbraucher aber über Fördergelder zurück. Das BAFA unterstützt moderne Gaswärmepumpen mit einer Basisförderung von 100 Euro je Kilowatt und mindestens 4500 Euro. Auch hier kann zusätzlich ein APEE-Bonus beantragt werden.

Brennstoffzellenheizung

Eine Brennstoffzellen-Heizung ist ein Mini-Kraftwerk für den Heizkeller, das Wärme und Strom erzeugt. Als Brennstoff dient Erdgas oder Biogas. In ihm ist Wasserstoff enthalten, der mit Sauerstoff aus der Luft reagiert. Neben elektrischer Energie entsteht dabei Abwärme. Diese lässt sich nutzen, um Wasser zu erwärmen oder Räume zu heizen. Im Vergleich zur Gasbrennwerttherme spart die Brennstoffzellen-Heizung laut Herstellerangaben 20 bis 40 Prozent Heizkosten. Vor allem aber drückt sie die Stromkosten: Strom aus dem Netz kostet derzeit fast 30 Cent pro Kilowattstunde, Erdgas etwa sechs Cent. Das macht es für Hausbesitzer attraktiv, Strom selbst herzustellen. Die Investitionskosten sind jedoch vergleichsweise hoch. Um Wärme-Spitzenlasten abzudecken, muss zusätzlich ein Brennwertkessel installiert sein: Die Hersteller bieten sowohl Beistellgeräte als auch Komplettsysteme mit Pufferspeicher, Warmwasserbereitung und Gasbrennwertkessel an. Die Technik wird mit üppigen Zuschüssen gefördert: Das KfW-Zuschussprogramm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ belohnt den Kauf einer Brennstoffzellen-Heizung von 0,25 bis 5 Kilowatt mit einem Festbetrag von 5700 Euro und einem leistungsabhängigen Betrag von 450 Euro je angefangene 0,1 kW elektrischer Leistung. Bei einem 1-Kilowatt-Gerät gibt’s also insgesamt 10 200 Euro vom Staat.


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